Start with Why – Wie und warum Speicher elektrisiert entstand

Dieser Beitrag erklärt Ursprung, Zweck und Entstehungslogik von Speicher elektrisiert. Er beschreibt die Marktsituation zu Beginn der 2020er Jahre, die Rolle der MEB-Plattform und die funktionale Lücke, die das Projekt geschlossen hat.

Ausgangssituation: Elektromobilität vor dem MEB-Start

Elektroautos waren Anfang 2021 weder neu noch unbekannt. Tesla existierte bereits viele Jahre und hatte eine klare, eigene Nutzergruppe aufgebaut. Modelle wie Nissan Leaf, Renault Zoe oder BMW i3 waren seit langer Zeit auf dem Markt.

Trotzdem war Elektromobilität in der breiten Masse noch kein alltagsnahes Thema. Teslas Nutzerbasis wurde häufig als Pioniergruppe gesehen, technisch interessiert und bereit, sich intensiv mit dem Produkt auseinanderzusetzen. Die restlichen Modelle hatten geringere Sichtbarkeit und erreichten nur bestimmte Nischen.

Mit der MEB-Plattform versuchte die VW-Group die Elektromobilität im deutschsprachigen Raum in ein Volumensegment zu überführen. Dabei war die VW Group nicht alleine, viele Premium- und Volumenhersteller starteten um 2020 mit einer grosse Welle an Elektroautos. Der VW Group kommt hier insofern eine besondere Rolle zu, da sie die neue MEB Plattform (modularer E-Antriebs Baukasten) allen Marken bereitstellte und so eine erheblich Anzahl Modelle gleichzeitig auf den Markt kam.

Der Škoda ENYAQ iV spielte dabei eine zentrale Rolle. Er war im Design nah an bekannten Verbrennerarchitekturen, im Systemverhalten jedoch vollständig neu.

Diese Kombination erzeugte hohes Absatzpotenzial und gleichzeitig einen großen Informationsbedarf.

Beobachtbares Problem: Informationsdefizit in einer frühen Systemphase

Beim Marktstart des ENYAQ iV fehlten verlässliche Informationen zu Technik, Software, Ladeverhalten und Alltagstauglichkeit.

Die Herstellerkommunikation war nicht darauf ausgelegt, die Vielzahl an Fragen abzudecken, die reale Nutzer hatten. Händler verfügten über begrenztes Wissen, da sie selbst vor neuen Systemen standen. Community-Wissen existierte kaum, weil die Plattform frisch war und Erfahrungswerte fehlten.


Von anderen Marken ließen sich nur wenige Erkenntnisse übertragen, da die MEB-Architektur eigene Logiken, Stärken und Fehlerbilder aufwies. Damit entstand eine funktionale Lücke: Nutzer benötigten Orientierung, doch der Markt bot sie nicht.

Entstehungslogik: Beobachtung, Einordnung und klare Entscheidung

Durch meine berufliche Erfahrung an der Schnittstelle von Produktstrategie, Nutzerverhalten und Marktlogik konnte ich diese Situation schnell einordnen. Ich arbeitete seit vielen Jahren mit digitalen Produkten in Märkten, die sich durch hohe Komplexität auszeichnen. Die Fähigkeit, Muster früh zu erkennen, technische und wirtschaftliche Logiken zu verbinden und Nutzerfeedback in klare Entscheidungen zu übersetzen, war ein zentraler Teil dieser Arbeit.

Das führte zu einer nüchternen Analyse: Es gab eine klar umrissene Lücke zwischen technischer Realität, Nutzerbedürfnissen und öffentlicher Kommunikation.

Der erste Ansatz war bewusst breit angelegt, um den Gesamtmarkt zu verstehen. Ich schaute mir einige Monate alle Modelle der relevanten Hersteller an. Das erwies sich jedoch als zu unspezifisch, weil dieses Segment bereits besetzt war.

Darauf folgte Ende 2021 der Pivot auf Inhalte ausschliesslich zum ENYAQ iV und Škoda als Marke. Die Entscheidung war strategisch begründet: Volumen, Bedarf und technisches Potenzial lagen in dieser Kombination sichtbar höher als bei anderen Marken.

Ansatz und Methodik: Struktur statt Meinungen

Der Aufbau erfolgte konsequent daten- und problemorientiert. Oft nutzte ich den Ansatz der Value Proposition um Pains, Gains und Jobs to be done zu ermitteln und dann zu bedienen.

Reale Messungen, Fehlermeldungen, Softwareverhalten und Nutzerberichte wurden systematisch gesammelt und eingeordnet. Meine Inhalte sollten auch Meinungen transportieren. Insbesondere um meinen Zuschauern (Kunden) emotionale Nähe und das Gefühl gehört zu werden zu geben. Der Fokus lag aber immer darauf, erklärbare Zusammenhänge herstellen.

Das Vorgehen bestand aus drei Elementen:

  • Analysieren, wie das System technisch funktioniert
  • Prüfen, wie Nutzer es real erleben
  • Ableiten, welche Informationen zur Orientierung notwendig sind

YouTube, LinkedIn, Website und Foren dienten als publizierende Infrastruktur. Der Schwerpunkt lag auf Präzision, Nachvollziehbarkeit und konsistenter Struktur.

Wirkung im Markt: Funktionale Rolle in einer frühen Systemphase

Mit dieser Arbeitsweise entstand ein Wissenssystem, das eine konkrete Lücke füllte. Nutzer erhielten technische Orientierung, Händler bekamen zusätzliche Informationen, und die Community entwickelte Datenpunkte, die in die Inhalte einflossen.

Speicher elektrisiert wurde damit zu einer unabhängigen Referenz für die MEB-Plattform und im speziellen für den Skoda ENYAQ iV. Mein Wertangebot half, das Verhalten der Fahrzeuge zu verstehen, Entscheidungen im Kaufprozess zu unterstützen und technische Zusammenhänge transparent zu machen.

Zusammenfassung

Speicher elektrisiert entstand aus einer klar erkennbaren Marktlücke: fehlende technische Orientierung und mangelhaftes Informationsangebot beim Start der MEB-Fahrzeuge. Die Kombination aus Analysekompetenz, Datentiefe und Fokus führte zu einem Wissenssystem, das eine breite Nutzerbasis versorgte und das Verständnis der Fahrzeuge nachhaltig verbesserte.